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Hilde Lotz-Bauer
Bilder eines verlorenen Italiens

Hilde Lotz-Bauer photo of Scanno in the 1930s

 

English textHILDE LOTZ-BAUER (1937-1999) war Kunsthistorikerin und eine deutsche Fotografin, die für ihre Kunst- und Architektur-Fotografien der Stadt Florenz auf Glasplatten bekannt wurde. Darunter fallen auch Straßenszenen der 1930er Jahre, bei denen Hilde Lotz-Bauer das tägliche Leben in Italien mit ihrer Leica festhielt.

Als sie Anfang der 1930er Jahre in Rom ankam, zog sie die monumentale Schönheit der Stadt in ihren Bann, und Hilde wollte unbedingt dort arbeiten. 1935 wurde sie die erste professionelle – fast hausintern – Fotografin an der Bibliotheca Hertziana, wo sie in enger Zusammenarbeit mit Kunsthistorikern mit ihrer großen Glasplattenkamera arbeitete. Gleichzeitig hielt sie das Leben in kleinen Dörfern mit ihrer Leica-Handkamera fest.

Die gebürtige Münchnerin bereiste c. 100 Dörfer und Städte in ganz Italien und Sizilien und erfasste so etwa 7000 Aufnahmen, oftmals unbemerkt von den photographierten Personen.

Nach Maestro Gianni Berengo Gardin kann ihre Arbeit als frühes Zeugnis des Fotojournalismus bezeichnet werden, noch vor der Zeit von Henri Cartier-Bresson. Die Vorkriegs-Kompositionen zeugen von ihrem kunsthistorischen Wissen und ihrer ästhetischen Sensibilität. Dokumentarisch aber auch perspektivisch anspruchsvoll, verstand es Hilde Lotz-Bauer Momente des harten bäuerlichen Lebens, wie das von Frauen in traditioneller Tracht auf Märkten, für die Nachwelt festzuhalten.

Als sie 1939 nach Florenz zog, erhielt sie von Friedrich Kriegbaum, dem Direktor des Deutschen Kunsthistorischen Instituts in Florenz (KHI), den Auftrag, das mittelalterliche und Renaissance-Erbe der Stadt zu dokumentieren. Sie fotografierte das Juwel von Ammanati, die Ponte Santa Trinita, bevor die Nazis am 3. August 1944 die Brücken der Stadt zerstörten.

In den späten 1970er Jahren wurden die Aufnahmen von Hilde Lotz-Bauer zum ersten Mal in professioneller Ausstellung gezeigt in Florenz, Bonn und London. 1993 half ihr der Fotografen Franz Schlechter 80 Vorkriegs-Aufnahmen von Menschen, Landschaften und Städten in Italien für eine Einzelausstellung im Mannheimer Reiss Museum aufzubereiten. Als Dank für seine Hilfe, übergab sie ihm etwa 7.000 Negative, aufgenommen mit ihrer Leica. Seither hat er diese digital erfasst. So können diese etwa 80 Jahre nach deren Aufnahme hier gesehen werden.

Anlässlich Hilde Lotz-Bauers 100. Geburtstags kuratierte im Jahr 2007 Tamara Hufschmidt eine Ausstellung im Kunsthistorischen Instituts Florenz mit den Schwarz-Weiß-Fotografien. Im Anschluss organisierte Hufschmidt zusammen mit Angelo Cetrone, dem Bürgermeister der kleinen Bergstadt Scanno, gelegen in den Abruzzen, eine Ausstellung vor Ort, die Hildes Fotografien der traditionell gekleideten Frauen aus den 1930er Jahren zeigt.


Dem Gedenken an Tamara Hufschmidt gewidmet

 

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